Bericht vom PMCL-Clubtreffen am Sonnabend, dem 07.05.2022, von Christian S.

Dank der freundlichen Unterstützung durch Michael S. konnten wir uns erneut in der Kreishandwerkerschaft treffen. Mit 11 Mitgliedern und einem Gast ergab sich ein kurzweiliger und sehr informativer Nachmittag. Ich fand es prima, dass auch Christian M. wieder dabei war. Die Vorstellung der Modelle wurde durch sehr interessante technische Tipps und historische Hintergründe erweitert.

Bei Thomas G. entsteht seit Jahren eine ganze Fahrzeugfamilie in „95% Eigenbau“. Es handelt sich um die Magirus Rundhauber und die Eckhauber. Mitgebracht hat er uns einen Eckhauber, das TLF 16-T im Maßstab 1:32. Das Modell ist derzeit noch in viele Baugruppen zerlegbar, um es rationell lackieren zu können. Die Erläuterungen über die Vorgehensweise bei der Konstruktion und die Methodenwahl bei Herstellung der Bauteile sind sehr beeindruckend. Deshalb sind dieser Mail 2 von Thomas angefertigte Dokumentationen beigefügt. Diese wird nachgeliefert.  

Wenn Jan Hendrik S. seine Militärfahrzeuge in 1:72 präsentiert, sind diese stets in perfekt ausgestattete kleine Szenen eingebettet und mit passend animierten Figuren versehen. Sofern ich es richtig verstehe, sind die Figuren überwiegend durch 3D-Druck entstanden. Andere werden darüber hinaus zusätzlich verändert, bis sie in die jeweilige Szene passen. Folgende Modelle hat Jan mitgebracht: LVPT-5, ein Resin-Modell von Croco-Models, M1A2 SEP TUSK II ‚Abrams‘ von T-Model (SEP = System Enhancement Program, TUSK = Tank Urban Survival Kit; es leben die Akronyme!), Unimog JACAM der belgischen Special Forces (SAS) vom Hersteller ACE sowie ein M4A2 Sherman vom pazifischen Kriegsschauplatz, ein Kit von Zvezda) mit Tiefwatschacht von Modelltrans .

Christian B. hat seinen „ersten Panzer in 1:35“ mitgebracht, einen Leo 2 A4 von Revell. Dieses Modell hat er durch eine Darstellung des Abschusses der Kanone animiert. Daher hat das Modell eine externe Stromquelle. In einem abgedunkelten Raum ergibt dies eine eindrucksvolle Darstellung, wie das Foto zeigt. Nebenbei hat sich eine Fach-Diskussion über die Farbdarstellung der vergüteten Optiken des Leopard ergeben. Die Entscheidung trifft jeder Modellbauer selbst, aber Christian Mundt, der solch ein „Auto“ eingesetzt hat, bestätigte, dass man nichts falsch macht, wenn man die entsprechenden Teile glänzend schwarz bemalt. 

Das nächste große Modell in der Vorstellungsrunde ist der Porsche 934 ‚Jägermeister‘ (Tamiya 1/12) von Jürgen P.. Hierzu schreibt Jürgen: „Porsche brachte 1974 das Kundenmodell des Turbos heraus, um in der Sportwagen-WM der Gruppe 4, GT-Klasse, anzutreten. Technische Daten des Motors: 2994 cm3, 6-Zylinder Boxer mit Turbolader, 485 PS. Das Max-Moritz Team belegte mit dem Auto Nr. 24 im Jahr 1976 den 3. Rang beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring. Das Auto Nr. 25 gewann und erreichte den 3. Gesamtplatz. Obwohl das Tamiya Modell fast 50 Jahre alt ist, waren nur kleine Nacharbeiten erforderlich. Die Karosserieteile mussten vor der Montage getrennt lackiert und mit Decals versehen werden. Die Lackierung in orange besteht aus 3 Schichten. Die Montage diverser Leitungen war fummelig. Die Zapfen mussten dünner geschliffen werden. Ansonsten: Tamiya eben.“ 

Christian S. stellte die Me 262 A-1, gelbe 17, ehem. 3. Staffel JG 7, aus dem Airfix Bausatz in 1:72 vor. Das Original mit der WNr. 500210 wurde am 03.05.1945 aus dem Raum Prag kommend in Fassberg an die Royal Air Force übergeben. Mit dabei war die ‚gelbe 7‘ aus der selben Einheit. Beide Flugzeuge wurden in Fassberg mit britischen Hoheitszeichen versehen und sollten am 29. Mai über Lübeck-Blankensee nach Schleswig-Land (heute: Jagel) überführt werden. Bei der Landung in Blankensee brach bei der ‚7‘ das Bugfahrwerk (statistisch die häufigste technische Unfallursache bei der 262). Im Internet verfügbare Aufnahmen zeigen, dass die ‚17‘ ein paar Tage in Lübeck gewesen sein muss, denn es wurde das rechte Triebwerk ersetzt. Die ‚17‘ wurde nach Schleswig überführt (vermutlich erhielt sie dort die AIR MINISTRY Ordnungsnummer AM52) und gelangte von Schleswig am 9. Juni nach England. 1946 wurde sie nach Kanada transportiert und dort irgendwann verschrottet. Modell von Airfix, Rückenpanzerung des Pilotensitzes ergänzt, Farben: Gunze RLM 76/81/82. Decals aus dem Kit (z.t. mit Gunze RLM 02 überspritzt) und von Print Scale. 

Das größte Modell haben wir uns bis jetzt aufgehoben: SM großes Torpedoboot der Klasse V 25 im Maßstab 1:100 von Michael Starbusch. Es handelt sich um ein Kleinserienmodell aus Kanada mit hohem Bauaufwand, Neben den technischen Einzelheiten dieser Klasse großer Torpedoboote gab Michael uns einen sehr interessanten Abriss der Skagerrakschlacht 1916. Die Torpedoboote führten einen waghalsigen Angriff auf die Linie der zahlenmäßig weit überlegenen Grand Fleet durch, um die Gefechtskehrtwendung der dt. Hochseeflotte zu unterstützen. 

 

Bis dahin: bleibt gesund und habt viel Spaß am Basteln! 

Christian